„Ja, ist denn heut scho Weihnachten?“, lachte Lena, warf die lockigen Engelshaare über die Schulter und zog den Weihnachtsmann in ihre Wohnung. Der Fahrstuhl war wohl wieder mal kaputt, der Weihnachtsmann keuchte und stöhnte und das war nach den sieben Etagen auch kein Wunder. Außerdem trug er einen von diesen dick wattierten roten Plüschanzügen und eine wallende weiße Perücke mit Vollbart. Und, egal ob er wirklich so dick war, oder ob er seinen Strampelanzug ausgestopft hatte, es musste furchtbar anstrengend für ihn gewesen sein, den schweren Sack, den er auf dem Rücken trug, bis zu ihr hochschleppen. Ja, durch den Schornstein geht’s leichter, plapperte Lena immer noch kichernd und führte ihn ins Wohnzimmer,“ falls du da durchpasst.“ Sie rieb die Knie aneinander und hatte vor Aufregung ganz rote Bäckchen. Sie setzte ihn auf eines ihrer schreiend bunten Plastiksofas und genoss es, dass alles so stimmungsvoll war.

Draußen schneite es. Gerade hatte sie Plätzchen in den Ofen geschoben und es duftete nach Kakao und Zimt. Glühwein hatte sie auch genug da, um auf ihren Geburtstag anzustoßen. Sie sprang zum Telefon, hängte es aus und freute sich wieder wie eine Schneekönigin. Am 23. Dezember Geburtstag zu haben war als Kind nicht besonders lustig gewesen, aber seit Lena als Sekretärin in der Studienberatung der Uni saß und so nette Kolleginnen und Kollegen hatte war es immer ein ganz besonderer Tag. Die Kolleginnen gaben sich mit Blumen nicht zufrieden, die überlegten sich immer irgendeine verrückte Aktion. Letztes Jahr, als der Tag auf einen Samstag gefallen war, hatten sie sich einfach gepackt und in einen Zug gesteckt, waren mit ihr nach Hamburg gefahren und hatten dort die Reeperbahn mit ihr unsicher gemacht. Sie war von den Mädels einiges gewöhnt, aber der Weihnachtsmann war die Krönung.

Da hatte sie nur einige Male in der Kantine mit ganz kleinen Zaunpfählen gewinkt und kurz erwähnt, dass Stripper „irre klasse“, ja, geradezu hyper-hip fände, und schon organisierten die Süßen ihr tatsächlich einen Motto-Callboy.

Der Weihnachtsmann spielte seine Rolle aber auch wirklich perfekt. Er wischte sich über die Stirn, hielt den Sack fest, als seien die Kronjuwelen darin, und sah sich immer wieder zu allen Seiten um, brummte, schluckte und räusperte sich. Brustkatarrh von Nordpol wahrscheinlich. Lena setzte sich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. Das Gummisofa wackelte bedenklich. Und der Weihnachtsmann japste. Lena heizte ihre Wohnung immer gerne auf tropische Temperaturen hoch, weil sie zu Hause am liebsten in Slip und T-Shirt herumlief, und jetzt hielt der Weihnachtsmann seine weiß behandschuhten Hände in die Luft, als werde er bedroht, weil er nicht wagte, sie auf ihren nackten Schenkeln abzulegen.

Lena schnappte sich seine Hand, drückte sie auf ihr gebräuntes Bein und lächelte ihn an, „Darf ich mir jetzt was Wünschen, Weihnachtsmann?“, schnurrte sie. Er räusperte sich wieder, rutschte unter ihr hin und her, wand sich in seinem dicken Plüschanzug, und seine Augen rollten hin und her wie große Murmeln. Nach einer Pause als Lena schon überlegte, ob es vielleicht sein erster Auftritt als Lover Boy zum Fest der Liebe war, brachte er stockend hervor, ja warst du denn auch artig? Lena lachte, steckte einen Finger in den Mund und sah ihn mit gesenktem Kinn an.

„Drohst du mir sonst deine Rute an?“ Der Weihnachtsmann zog scharf die Luft ein, als Lena ihr T- Shirt von sich warf und brummte schließlich: Jawohl!

Sie lutschte wieder an ihrem Finger, nun ehrlich gesagt, war ich ein ganz ganz böses Mädchen, ich hab’s mit dem Fitnesstrainer auf der Massagebank getrieben, und wenn ich abends allein bin, sehe ich mir oft schmutzige Bilder an und spiele dabei an mir rum. Ich schätze also ich muss wohl bestraft werden mit deiner großen harten Rute. Der Weihnachtsmann schwitzte jetzt so, dass dicke Perlen in seine Augen liefen und er unentwegt blinzeln musste. Lena rutschte auf seinem Schoß herum und spürte, dass es mit ihrer Bestrafung nicht mehr lange dauern konnte. Vielleicht, murmelte sie und klimperte ihrerseits mit den Augen, hast du aber auch eine Zuckerstange für mich? Sie machte eine wirkungsvolle Pause, bevor sie anfügte, „zum Lutschen.“

Er lachte, etwas schrill, fand Lena, aber Hauptsache, er verstand etwas vom Beschenken. Er schälte sich schwer atmend aus dem Strampelanzug, nahm den dicken Bauch aus Schaumstoff ab und zog die schwarz glänzenden Stiefel aus.

Den Bart anlassen, befahl Lena, wenn ich schon Weihnachtsmann vögeln darf, dann das Original. Sie rutschte zu ihm, zog ihn die mit Rentieren druckten Boxershorts herunter und sah sich die Bescherung an. Das ist aber ein großes Geschenk, schmeichelte sie, das glänzt ja rot wie eine Nase des Rentiers Rudolf. Der Weihnachtsmann lachte wieder. Langsam wurde er lockerer. Er setzte sich zurück auf das Gummisofa.“ Dann komm mal her du Christkind“, murmelte er und Lena stellte sich vor ihm. Er nahm ihre kleinen Brüste in beide Hände als würde er Äpfel wiegen, zwirbelte die Spitzen und seufzte, was für schöne Nüsschen, dann sieh dir doch mal den Mandelkern an, kicherte sie stellte einen Fuß auf die wackelige Lehne des knirschenden Gummisofa.

Der Weihnachtsmann strich über ihren Bauch und tiefer über ihren seidigen Slip, aus dem blondes Engelshaar quoll. Seine Finger tasteten sich unter den dünnen, goldenen Stoff, rutschten hinein in die Himmelspforte und er strahlte sie an, als sie scharf die Luft einzog und Hosianna stöhnte. Lena wurde ungeduldig. Sie zog den Slip aus, legte sich über ihn und drückte den Weihnachtsmann auf die quietschende Plastik. Das Sofa wölbte sich in alle Richtungen. Sie nahm zur Feier des Tages ein weihnachtlich rotes Kondom aus einer Dose und ließ sich mit einem wohligen Seufzer, auf den nun nicht mehr sehr würdevollen Weihnachtsmann sinken. “Oh, ich hör die Engel auf den Feldern singen“, kicherte er und drückte ihre Brüste, gleich kommt ein Schiff, geladen bis an den höchsten Bug. Lena ließ sich über ihn rollen wie eine große Welle, stieß sich neben seinen Schultern ab und glitt wieder tiefer. Sie ritt ihn, bis sie die Glocken nie süßer klingeln hörte. Keuchend und schwitzend lagen Lena und ihr Geschenk schließlich auf dem Sofa. Sie drückte ihre Wange an seinen weißen Rauschebart, küssen würde sie ihn nicht, sie wusste, dass das bei derartigen Bescherungen nicht üblich war. Aus der Küche kam ein stechender Brandgeruch. Sie sprang auf, um die Plätzchen zu retten, aber die bestanden nur noch aus Holzkohle. Trotzdem war Lena mit ihrem Geburtstag sehr zufrieden, wickelte sich in einen Kimono und beschloss, gleich nachdem der Weihnachtsmann angekleidet war, ihre Freundinnen anzurufen, um sich zu bedanken.

An der Tür strich sie noch einmal über seinen jetzt wieder dicken Bauch und sagte“ Guten Flug und vielen Dank!“. Dann schob sie ihn aus der Wohnung.

Ich wünsche ihnen ein gutes neues Jahr und hoffe das alle Eure Wünsche und Vorhaben in Erfüllung gehen mögen!

Lustvolle Grüße
Ihre Celine