Er hielt einen Vortrag in der Bücherei, bei dem er sein neues Buch vorstellte, welches von mittelalterlicher Dichtung handelte. Vom Mittelalter hatte ich nun leider nicht viel mehr Ahnung, als dass da irgendwelche fahrenden Sänger adlige verheiratete Damen singend zu Seitensprüngen verführen wollten, aber ich dachte mir, besser als nichts und ging hin.
Er beeindruckte mich schon, bevor er ein einziges Wort gesagt hatte. Er war eher klein, sehr zierlich und trug eine Frisur wie Herbert Grönemeyer früher, also kinnlang mit Seitenscheitel.

Er bewegte sich wie ein großer, geschmeidiger Kater. Er schien alles mit seinem ganzen Körper zu tun, so als wüsste er genau, was seine großen Zehen und seine Ohrläppchen machten, wenn er eine Folie auflegte. Und es machte den Eindruck, als fühle er sich in seinem Körper ausgesprochen wohl. So was weiß ich zu schätzen. Es gibt nichts Schlimmeres als Männer mit Komplexen, die sie dann mit Grobheit oder Verwahrlosung kaschieren. Er gefiel mir sehr, das muss ich sagen. Und als er mich erste Mal ansah, direkt als ich hereinkam und mich aus meinem Mantel schälte, flatterten seine langen Mädchenwimpern. Ich lehnte mich zurück, genoss es einfach, mich einmal mit anderen Dingen zu beschäftigen. Manchmal nahm er seine Brille ab, legte die gepflegten schmalen Hände zusammen und zwischendurch sah er mir direkt in die Augen. Und dabei senkte er seine Stimme und sprach so leise, als wären wir beide allein im Raum. Ich fühlte mich wie in einem romantischen Film …

Die Haustür sprang auf und der Gentleman schaltete das Licht ein. Innen führte eine breite Holztreppe ins erste Stockwerk, an den Wänden hingehen Gemälde und auf den Kommoden und Regalen an der Wand standen silberne Kerzenleuchter und Fotos. Alles war sehr geschmackvoll eingerichtet. Sein Zimmer lag zum Garten hinter dem Haus. Die Wände waren mit einem bordeauxroten Seidenstoff bezogen, auf dessen mattem Untergrund kleine stilisierte Schwertlilien in der gleichen Farbe glänzten. Möbel aus schwerem Eichenholz standen an den Wänden aufgereiht. Das Fenster war gekippt und die hereinströmende Nachtluft bewegte die Vorhänge. Über dem riesigen geschnitzten Himmelbett spannte sich locker ein Baldachin, der aber nicht von den vier Bettpfosten gehalten wurde, sondern mit Schnüren an der Decke befestigt war und so frei über dem Bett schwebte. Er schloss das Fenster und sah mich an.

„Wie schön du bist“, sagte er, „wie ein Minnelied mit zwölf Strophen.“ Er zündete zwei Kandelaber mit Kerzen an, die Flammen flackerten, von irgendwoher kam noch immer ein Luftzug. Er zog mich in Richtung des Bettes.

Ich setzte mich. Er kniete sich vor mich und umfasste mit seinen Armen meine Hüfte. Einen Moment lang legte er seinen Kopf in meinem Schoß, und ich überlegte, ob er traurig war, und strich ihm über das dunkle Haar, in dem man schon die ersten silbernen Strähnen sah. Es war sehr weich wie bei einem Kind. Er sah mich Minutenlang an. Ich beugte mich hinunter und küsste ihn. Eben im Vorgarten hatte ich das Gefühl gehabt, einen sehr erfahrenen Mann zu küssen, der genau wusste, was den Frauen gefällt. Doch dieser unschuldige Kuss?! Als ich mich ganz vorsichtig mit meiner Zunge weiter vor zwischen seine Lippen testete, öffnete er sie nur zögernd, gab sich dann aber hin. Es war herrlich, ein Kuss zum Verschmelzen. Er umfasste mich enger und zog den Reißverschluss meines Etuikleides hinunter. Der Stoff fiel mir über die Schultern, und er sah mich bewundernd an, zog dann mit seiner Nasenspitze meine Halslinie nach, küsste meinen Hals, mein Kinn und löste dabei den Verschluss des BH´s. Langsam begann er auch sich auszuziehen. Er hatte einen schönen Körper. Er schob mir das Kleid über die Hüften, zog mir den BH aus, dann die Strümpfe und den Slip, alles sehr vorsichtig, als hielte er eine mittelalterliche Handschrift in den Händen, die durch die kleinste Unachtsamkeit zu Staub zerfallen könnte. Ich fühlte mich schön, weich und fast schläfrig vor Entspannung. Seine Hand lief auf Fingerkuppen über meinen Bauch zu den Oberschenkeln, ließ sich dann auf meinem Schamhügel nieder. Ich öffnete Beine etwas und ein Finger schlüpfte tiefer, strich zart über meinen Kitzler, als ich feucht wurde, drehte er sich auf den Rücken und zog mich über sich. Sein Schwanz wurde schnell härter. Ich bewegte mich nur ganz wenig, er schob zwei Finger zwischen meine Mösenlippen und begann, meinen Kitzler zu reiben. Ich ritt ihn erst ganz langsam, dann aber schneller und härter. Mein Busen schaukelte und wenn wir uns ansahen, lächelte er weich und wie verschleiert. Er kam zuerst, lang gezogen stöhnend, wobei die Spannung seinen ganzen Körper erfasste, ihn dehnte und streckte, bis in die Zehen. Einen Moment lang hörte er auf, meinen Kitzler zu pressen, und ich sah fasziniert zu, wie ihn seine Erregung völlig vereinnahmte…

Leidenschaftliche Küsse

Ihre Celine