Stickig, heiß und schweißtreibend, so war die Luft hier in meinem 7 qm kleinen Räumchen, welches die Bezeichnung Büro eigentlich nicht verdiente. Ich war Praktikantin und musste mich mit dem zufrieden geben, was mir zugeteilt wurde. Mein kämpferischer Geist trieb mich jedoch an, mich dieser Situation nicht ohne Gegenwehr zu fügen. Mit den Waffen einer Frau zog ich in den Kampf, meiner Raumsituation einen Karrieresprung zu verschaffen. Hierfür waren die kürzesten Röcke und knappsten Oberteile gerade recht. Ich genoss die Blicke der männlichen Kollegen auf meine nackten Beinen, meinen unbedeckten Bauchnabel und tief in mein Dekolletee, während ich auf hochhackigen Schuhen am Kopiergerät stand. Die Kaffeeecke gleich hinter dem Kopierer fand in den letzten Tagen regen männlichen Zuspruch, ich dachte mir: „Womit mag das bloß zusammenhängen?“ und lächelte in mich hinein. Mein Ziel, das Augenmerk unseres Chefs auf mich zu ziehen hatte nur leider noch nicht so recht geklappt, denn er verließ sein Büro nur selten. Mir war klar, dass ich noch mehr in die Offensive gehen musste. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und näherte mich seinem Büro.

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