Phantasien, Phantasien, Phantasien! Was wären wir nur ohne sie? Nein, nicht glücklicher. Wir würden immer noch in Höhlen leben!

Der Verstand schenkte uns die Fähigkeit uns unsere eigenen Träume zu kreieren. Jeder hat eine oder mehrere heimliche Phantasien, die zutiefst erregen. Sie verwirren, weil sie unser Idealbild von uns selbst auf den Kopf stellen. Sie animieren uns zum Träumen, zu den schönsten Nächten. Oder führen zu den schlimmsten Auseinandersetzungen zwischen zwei Liebenden, wenn die Phantasien allzu leichtfertig gestanden werden.

Phantasien sind zärtlich, brutal, pervers, göttlich, anmutig oder kokett… immer grenzenlos, amoralisch, sie sind das Licht und der Schatten in uns. Und gerade diese Ambivalenz macht sie so unheimlich und so unheimlich schön.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Kraft der erotischen Phantasie jede und jeden und alles in unserem Leben, Denken, Fühlen und Verhalten durchdringt. Ohne sie gäbe sie keine Literatur und keine Filme (und keiner würde sie kaufen, um sich von den Phantasiewelten entzücken zu lassen). Sie macht, dass wir scharfe Unterwäsche kaufen, Hotelzimmer mieten, Lederstiefel lecken. Sie erlaubt, dass wir uns verlieben oder begehren… weil sie parat steht und uns ausmahlt, was wir mit dieser Person alles erleben und fühlen könnten… Sie treibt uns in Sexshops, in Swingerclubs, in Vollmondnächte am Strand, in die Arme Fremder, ins Kino. Sie lässt uns an Werbung glauben, die mit jedem Produkt eine erotische Phantasie erzählt.
Allerdings bin ich auch überzeugt, dass es zwei Sorten von Menschen beim Umgang mit Phantasien gibt.

Die Freidenkenden, die sich ihrer Persönlichkeit bewusst sind und genau wissen, welche Szenerien sie in die Realität transportieren können und welche sie im Schutze ihres Kopfes belassen sollten, weil sie nur dort funktionieren.

Und die Gefangenen, welche eine Hornhaut gegen ihre Phantasien gebildet haben, um sich von ihnen abzugrenzen. Sie mauern sich ein in Selbstvorwürfe, sie wollen ihren Schatten nicht sehen und sie haben Furcht vor den freien Menschen, die sich mit ihren Phantasien arrangiert haben, sie leben und lieben.

Dabei ist der Mensch, weil er Mensch ist, immer beides: hell und dunkel.

Was für ein Typ sind Sie? Und was für ein Typ ist wohl die Frau / der Mann, die / der morgens mit ihnen aufwacht?

Haben Sie einen peitschenschwingenden Zerberus im Kopf, der Sexphantasien hinter Gitter scheucht und sie geißelt? Dann vertreiben Sie doch den Höllenhund, befreien Ihre Phantasien und fangen an, ihre Lüste zu leben!

Phantasievolle Grüße

Ihre Celine